Gebiet

Rossano wurde vermutlich von den Enotri gegründet, einer Bevölkerung des vorrömischen Italiens, die sich vor mehr als dreitausend Jahren niederließ; Später erlebte das Dorf römische, byzantinische, normannische und spanische Herrschaft, bewahrte aber immer seine eigene kulturelle Unabhängigkeit.

Kalabrien wird allgemein als das Herz von Magna Graecia anerkannt und identifiziert mit diesem Ausdruck die sehr wichtige Phase der griechischen Kolonialisierung Süditaliens, die im 8. Jahrhundert v. Chr. Begann. Die griechischen Städte suchten zu dieser Zeit, meist unabhängig voneinander, nach neuen Gebieten, die sie besetzen konnten, sowohl um den vielen innenpolitischen Spannungen zu entkommen als auch um ihre wirtschaftlichen Aktivitäten auf der Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion und des Handels zu verbessern. Besonders Süditalien und Kalabrien waren für diese Zwecke ideal, dank des milden Klimas, des Wasserreichtums und der halbinselförmigen Beschaffenheit des Territoriums, die eine einfache Seereise ermöglichte.
Die Griechen waren sicherlich nicht die ersten, die Kalabrien kolonisierten, aber ihre Kolonien waren völlig anders als die vorherigen: Die Griechen errichteten keine anonymen Warenlager und ließen ein paar Soldaten auf der Hut, sondern ließen sich in den neuen Ländern nieder und schufen entsprechende städtische Zentren zu ihrem Gebrauch und die sich noch nie zuvor in Italien getroffen hatten. Die griechischen Kolonien erlebten eine so rasante Entwicklung, dass sie das Mutterland in Bezug auf Kultur und Reichtum nicht nur erreichten, sondern sogar übertrafen und den Spitznamen „Magna Grecia“ erhielten.